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Landwirtschaft in Opfingen

Westlich von Freiburg, südöstlich des Kaiserstuhls liegt der Tuniberg im Rheingraben. Im Gegensatz zum Kaiserstuhl ist er nicht vulkanischen Ursprungs sondern eine „Bruchscholle“ aus dem Grabenrand des Oberrheingrabens, entstanden in der erdgeschichtlichen Zeit des Jura. Der nördliche Teil des etwa 10 km langen Kalksteinsockels ist abgesunken, während der südliche Teil gut sichtbar 120m hoch aufragt. Über dem Kalkstein hat sich in Jahrmillionen eine bis zu 10m dicke Lössdecke aus verwittertem Schottergestein abgelagert. Solche schluffhaltigen Ablagerungen bezeichnet man als Lehmböden.
Mineralreichtum und gutes Wasserspeichervermögen sind die Vorteile dieser Ackerböden, aber gleichzeitig führt eine intensive Bewirtschaftung auch zur Zerstörung des natürlichen Bodengefüges und macht die Hanglagen anfällig für Bodenerosion Wind und insbesondere durch Wasserabschwemmungen.Im „Historisch-statistisch-topographischen Lexicon von dem Großherzogthum Baden“ des Johann Baptist von Kolb wird die Landwirtschaft in Opfingen 1816 beschrieben. „Der Ort bauet viel, schönen Flachs und vorzügliches Weißkraut an“, so das Zitat, Nüsse werden in großer Menge geerntet, Rüben und Kraut gibt es nach Auskunft der Quellen „im Überfluss“. Unter den Ackerfrüchten herrschten Roggen und Weizen vor, aber auch Hafer und Gerste wurden für den Eigenbedarf angebaut, ferner kamen Hanf, Flachs, Tabak und Zichorie hinzu.
1855 besaßen die Opfinger Bauern bereits 600 Rinder, deren Zahl 1972 noch immer rund 500 Tiere betrug.
2005 war die Kuh Sarah die letzte Milchkuh in Opfingen.
Weitere Wirtschaftsfaktoren waren in früheren Zeiten die Bienenzucht, der Fischfang und der Froschfang im Opfinger Forst, der noch im 19. Jahrhundert in Pacht vergeben wurde. Spätestens zu Beginn des 20. Jahrhunderts dominierte dann der Kartoffelanbau, während heute auf den landwirtschaftlich genutzten Flächen Weintrauben, Obst, Gemüsekulturen und Futtermais angebaut werden. Allein in den Jahren zwischen 2000 und 2008 hat sich der Anteil der Spargelkulturen auf den Äckern um Freiburg nahezu verdoppelt (2008 – 102 ha). Wichtigster Wirtschaftsfaktor in der Landwirtschaft ist heute der Weinbau.